Foto: Arnoldius, Lizenz: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Die Geschichte der heutigen Anlage von Schloss Strünkede reicht weit über die noch sichtbaren Mauern hinaus. Lange bevor das Wasserschloss entstand, befand sich im Gebiet von Herne-Strünkede eine frühmittelalterliche Befestigungsanlage – eine Wallburg, die als Schutz- und Rückzugsort diente.
Diese Wallburg lag westlich der späteren Burg Strünkede, im Bereich der heutigen Wallburgstraße, und war bis ins 19. Jahrhundert noch anhand von Geländeerhebungen und Wallresten erkennbar. Archäologische Befunde deuten darauf hin, dass die Anlage bereits im 10. oder frühen 11. Jahrhundert angelegt wurde. Mehrere konzentrische Ringwälle mit vorgelagerten Gräben umschlossen eine zentrale Kernanlage – eine typische Bauform hochmittelalterlicher Befestigungen.
Im Laufe der Zeit verlagerte sich der befestigte Adelssitz nach Osten. Die eigentliche Burg Strünkede wird erstmals im Jahr 1243 urkundlich erwähnt und war Sitz der Herren von Strünkede, einer regional bedeutenden Adelsfamilie. Die Burg war von Wassergräben umgeben und diente sowohl als Wehrbau als auch als repräsentativer Wohnsitz.
Besonders prägend waren die Umbauten ab dem späten 16. Jahrhundert. Ab 1591 wurde die Anlage unter Jobst von Strünkede grundlegend umgestaltet und bis 1664 zu einem frühbarocken Wasserschloss ausgebaut. Der militärische Charakter trat zunehmend in den Hintergrund, während Repräsentation, Wohnkomfort und Gartenanlagen an Bedeutung gewannen.
Seit dem Jahr 1938 dient Schloss Strünkede als Kulturstandort und beherbergt Teile des Emschertal-Museums. Auch wenn von der ursprünglichen Wallburg heute keine sichtbaren Reste mehr erhalten sind, lebt ihre Geschichte in historischen Quellen, archäologischen Befunden und im Ortsbild weiter.
Unser Lager knüpft bewusst an diese lange Geschichte an. Wir verstehen uns nicht als exakte Rekonstruktion eines einzelnen Jahres, sondern als lebendige Annäherung an das mittelalterliche Leben: Adel, Gefolge, Handwerk und Gemeinschaft stehen dabei im Mittelpunkt – inspiriert von den Menschen, die an Orten wie der Wallburg oder Strünkede über Jahrhunderte hinweg lebten und wirkten.
Quellen: Stadt Herne – Schloss Strünkede & Emschertal-Museum · Heimatverein Herne-Wanne-Eickel · Burgenwelt.org · Ruhr Tourismus